Dienstag, 29. November 2011

Film-Games - Top oder Flop?


Nach unserem Dark Summer und dem so super angekommen Zelda-Rückblick möchten wir noch ein paar Games zu Filmen dieses Jahres vorstellen.
Während Cars 2 uns positiv überrascht hat (die Problematik von Games zu Filmen haben wir ja in dem Artikel schon aufgegriffen), können wir das leider nicht von allen Film-Games sagen. 
Aber lasst euch überraschen von unserer dreiteiligen Serie, die gleichzeitig ein kleiner Jahresrückblick zu den teilweise über-, teilweise unterschätzten Filmen des Jahres ist.
Los geht es heute mit den Reviews zu „Thor“ und „Lego Fluch der Karibik“, gefolgt von „Green Lantern“ und „Phineas und Ferb“ im nächsten Teil. Den Abschluss bildet "Disney Universe".

Lego Fluch der Karibik:

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass dieses Lego-Videospiel das erste ist, das ich gespielt habe. Die guten Kritiken und Berichte von Freunden im Ohr (und natürlich mit Erinnerungen an die eigene Kindheit mit Legosteinen ausgerüstet), waren meine Erwartungen hoch gesteckt – und wurden nicht enttäuscht.


Lego Pirates of the Caribbean lässt einen chronologisch alle vier aus dem Kino bekannten Fluch der Karibik-Teile neu erleben. Figurenwechsel sind dabei möglich, auch in Gestalt eines Hundes lassen sich wichtige Missionsziele erfüllen,  und erwünscht, verfügt doch jeder Charakter über spezielle Fähigkeiten. Im Vordergrund steht aber jederzeit das Verändern der Lego-Welt durch das Finden und zusammenbauen von wichtigen Teilen oder das Zerschlagen und Neu-Zusammensetzen von bestehenden Lego-Elementen. Das ist unterhaltsam, wird aber stellenweise durch eine irritierende und einschränkende Kameraführung sowie eine hakelige und etwas unpräzise Steuerung unterbrochen. Und auch wenn die Welten detailliert und abwechslungsreich gestaltet sind, wird das Procedere nach einer Weile etwas eintönig. Zumindest wenn man für sich alleine spielt. Aber da Lego ja auch früher schon am meisten Spaß machte, wenn mehrere Leute Welten erbauten, sollte man auch bei der virtuellen Version nicht auf einen oder mehrere Kompagnons verzichten und lieber gemeinsam als einsam ein Piratenabenteuer erleben.


Thor:
Lange erwartet startete Thor Anfang des Jahres in den deutschen Kinos und war weitaus ansehnlicher, als das von so mancher Franchise-Geschichte wie beispielsweise der jüngsten Conan-Verfilmung zu erwarten war. Leider kann man das für das Game nicht unbedingt sagen. 

Natürlich schlüpft der Spieler in die Gestalt Thors und macht sich auf, Asgard zu retten (nachdem er, ausgetrickst von seinem Bruder Loki und um einen tot geglaubten nahestehenden Menschen zu rächen, Asgard erst in Gefahr gebracht hat). Und natürlich benutzt Göttersohn Thor dazu seinen berühmten Hammer. Zusätzlich zu Schlägen in verschiedensten Combos (Button-Mashing...) kann Thor Magie in Form von Wind, Donner und Blitzen sowie zusätzlich - ganz klassisch – Erfahrungspunkte sammeln. Die können zum Aufleveln genutzt werden und der Heißsporn wird zunehmend mächtiger. Das bewirkt zumindest etwas Tiefe. Viele Gegner sind eher Standard denn göttlich, aber einige Bosse sehen angemessen aus für den Gott des Donners. Grafisch bietet das Spiel nichts Besonderes, das größere Manko jedoch ist die häufig zu unpräzise Steuerung. Das fühlt sich nicht sonderlich mächtig an. Einzig, wenn die Spezialkräfte aktiviert sind,  kann man den Gegnern ordentlich zeigen, wo der Hammer hängt. Da kommt etwas von dem Feeling auf, das man eigentlich öfter haben sollte. Schade, das wäre besser gegangen, aber auch schlechter. So bewegt sich Thor – Gott des Donners nur im Mittelfeld der Bewertungsskala. 

Sonntag, 13. November 2011

Countdown to Skyward Sword: Twilight Princess


Im Jahre 2004 hatte Nintendo eine, na, sagen wir, durchwachsene Zeit. Der GameCube schlug nicht so ein, wie man es sich erhofft hatte, sodass der Game Boy Advance die Kohlen aus dem Feuer holen musste, bevor der Nintendo DS auf den Markt kam. Auf der E3 Pressekonferenz stellte Nintendo also aller Hand Dinge vor, die in den nächsten Monaten das Geschäft vorran treiben sollten, nur um am Ende mit der Überraschung eines neuen Zelda Teils aufwarten zu können. Die Freude war, na, sagen wir, recht groß.

Bis heute habe ich eine ähnliche Reaktion nie wieder auf einer Pressekonferenz gesehen oder gehört und sie gehört definitiv zu einem meiner Lieblingsmomente in der Geschichte Nintendos. Gänsehaut. Bis das Spiel allerdings rauskommen sollte, sollte es noch über zwei Jahre dauern, was unter anderem mit der neusten Nintendo Konsole Wii zu tun hatte. Nachdem Nintendo bemerkt hatte, dass sie ja noch einen großen Launch-Titel brauchten, machten sie einfach The Legend of Zelda: Twilight Princess, wie der neuste Sprößling der Serie heißen sollte, zu eben diesen großen Titel, der zu Beginn einer jeden Konsole steht. Für den Gamecube sollte das Spiel aber immer noch erscheinen, sodass es erstmals zwei Versionen des gleichen Zelda Abenteuers für zwei unterschiedliche Nintendo Konsolen gibt. Neben kleinen Unterschieden wie der Knopfbelegung ist das Spiel für die Wii komplett gespiegelt worden. Plötzlich ist Link Rechtshänder, damit der Wii-Spieler mit der rechten Hand die WiiMote schwingen kann.

Der bisher letzte für eine Heimkonsolte erschienene Zelda Teil startet diesmal ganz unverhofft, denn Link schläft...NICHT! Viel mehr ist er im Dorf Ordon ein Jugendlicher, der im Dorf auf einer Ranch arbeitet und den Auftrag bekommt, zusammen mit seinem Pferd Epona eine Lieferung zum Schloß Hyrules zu bringen. Bevor er zu dieser Reise antritt, erledigt er noch kleinere Arbeiten im Dorf (die dazu dienen, die Steuerung des Spiels zu verstehen), und just in dem Moment, in dem er aufbrechen soll, bricht die Hölle über das Dorf aus. Monster überfallen das Dorf und entführen vor den hilflosen Augen der Eltern die Kinder des Dorfes. Link wird ko geschlagen und wacht plötzlich einer Schattenwelt auf, die nur so vor Dunkelheit strotzt. Doch damit nicht genug, verwandelt er sich in einen Wolf und wird gefangen genommen. Ein Wesen namens Midna befreit ihn aus dieser Lage und bringt den Wolf Link zu Prinzessin Zelda, die Link eröffnet, dass Hyrule vom bösen Zanto, dem König der Schattenwelt, eingenommen wurde und bittet Link um dessen Hilfe, da er, anders als die anderen Bewohner Hyrules, nicht in Geistergestalt in der Schattenwelt lebt, sondern sich in ihr als Wolf bewegen kann. Link kann der Prinzessin den Wunsch nicht abschlagen und so begibt er sich in das bisher größte Abenteuer der Zelda Geschichte.

Da es sich um den neusten Teil handelt, wurde die Grafik natürlich noch einmal erheblich aufpoliert. Zur Überraschung vieler wurde hier abermals ein neuer Look verwendet, nachdem der Vorgänger The Wind Waker mit Cel-Shading Optik daher kam, welcher, wie besprochen, das Zelda-Lager in zwei Teile teilte. Der "erwachsenere" Link, der seit der SpaceWorld 2000 so sehr herbei gesehnt wurde, kam endlich zum Einsatz und sah auch richtig gut aus. Wer die technischen Daten der Wii kennt, weiß, dass sie, im Vergleich zu anderen aktuellen Konsolen, durchaus abgeschlagen daher kommen. Und wenn man sich den Titel, der nun mittlerweile fünf Jahre auf dem Buckel hat, ansieht und ihn immer noch für einen der schönsten Titel der aktuellen Nintendo Generation hält, dann weiß man nicht unbedingt, ob das nun für das Spiel oder gegen die Power der Konsolte spricht. Ich jedenfalls finde die Grafik immer noch passabel, wenn es auch gegen Spiele der HD-Konsolen natürlich hinterher hinkt. Zum Glück kommt es darauf zwar nicht an, soll und darf aber nicht unerwähnt bleiben. Die Grafik sorgt allerdings für ordentlich Atmosphäre. Es ist also kein Wunder, dass man bis heute vom düstersten Teil der Serie spricht. Gerade die Schattenwelt wirkt in sich geschlossen beklemmend und der Drang, hier die Sonne wieder reinzulassen, macht das ganze zu einem besonderen Erlebnis. Aber auch die normale Welt Hyrules wirkt in sich stimmig und es ist ein Genuß, in sie einzutauchen. Das Dorf im Wald, in dem alles startet, ist so friedlich und so normal, wie ein kleines Dorf im Wald nur sein kann. Die große Stadt von Hyrule wirkt durch die vielen Menschen sehr lebhaft und einladend, der See und die Berglandschaft haben ihren ganz eigenen Flair und das im späteren Spielverlauf nochmal wichtiger werdene Schattenreich besticht einfach mit großartigen Grafikspielereien. Leider hat Nintendo es an dieser Stelle verpasst, dass Schattenreich, welches in den ersten Fotos zu sehen war, durchgängig so zu erhalten. War es im Anfangsstadium der Entwicklung in schwarz-weiß gehalten, ist es nun "nur" noch eine dunklere Farbversion von Hyrule und seiner Umgebung. Verschmerzbar, aber schade.

Gar nicht schade ist der Umfang des Spiels. Wer damals bei Ocarina of Time beim ersten Betreten der Steppe Hyrules aus dem Staunen nicht rausgekommen ist, so wie ich, der wird von Twilight Princess komplett umgepustet. Die komplette Steppe aus Ocarina of Time ist quasi nur ein Teilbereich bei Twilight Princess. Das ist so groß, dass man zu Fuß ohne sein Pferd Epona längere Zeit unterwegs ist, um von A nach B zu kommen. Zum Glück sattelt Link also wieder auf und kann diesmal sogar richtig mit dem Schwert von Epona aus Feinde angreifen. Das wirkt besonders toll, wenn man ein richtiges Duell bestreitet und Gegner aus dem Sattel holen muss, damit diese von ihrem Pferd runterfallen. Sowas war bisher bei noch keinem Zelda gegeben und macht auch weiterhin großen Spaß. Auch spaßig ist die Tatsache, dass man nun mit Link gleichzeitig laufen und das Schwert schwingen kann und dieser danach keine kleine Pause einlegt. Die Kämpfe werden so viel dynamischer und das kommt dem Gameplay nur zu gute. Wie aus Ocarina of Time schon bekannt, belegt man auf einem Knopf eine andere Waffe wie Pfeil und Bogen, Bummerang oder, meine neue Lieblingswaffe, den doppelten Enterhaken. Wie Spiderman konnte man sich an gewissen Stellen im Spiel von Punkt zu Punkt durch die Luft hangeln. Großer Spaß für Zwischendurch. Ebenfalls ein großer Spaß waren die Dungeons und auch meine neuen Lieblingsfeinde der Serie, die Shadow Beasts. Leider waren sie recht selten und irgendwie auch zu schnell besiegt, aber die Viecher haben einem echt Angst gemacht, weil sie unheimlich bedrohlich wirkten. Gegen einen weiteren Auftritt in einem zukünftigen Spiel hätte ich nichts einzuwenden. Großartig auch der finale Kampf gegen Ganondorf, der sich über fünf Stufen zieht, inklusive einer Verwandlung seinerseits in den Dämonen Ganon, einem Kampf auf den Pferden und einem finalen Schwertkampf auf Leben und Tod. Wer hier am Ende nur noch wenige Herzen und keine Feen mehr in der Hinterhand hat, weiß, wie nervenzerfetzend das sein kann und wie groß die Erleichterung ist, wenn man es gepackt hat.

Twilight Princess machte also verdammt viel richtig und es war ein Zelda, wie man es sich wünschte: größer, geschmeidiger, schöner, erwachsener, schneller, mit noch mehr Blick für die Geschichte, einem guten Soundtrack...einfach ein Spiel, was man gespielt haben muss, um zu wissen, wie gut es ist und welches die hohen Erwartungen der Fans, die damals dem ersten Trailer bejubelt haben, zum großen Teil stand halten konnte.

Zurückblickend bleibt mir zu sagen, dass es mir sehr, sehr viel Spaß gemacht hat, die ganzen "alten" Zelda noch einmal zu spielen und zu erleben, was für eine großartige Serie Shigeru Miyamoto für Nintendo und uns Spieler geschaffen hat. Mit einem Helden, der zwar seit Anbeginn der Zeit verschläft, aber durch seine ruhige Art klaren Kopf behält und weiß, wie die Welt zu retten ist. Mit einer Prinzessin, die zwar in Not gerät, aber so gut es geht zu helfen versucht. Mit einem Bösewicht, der Angst und Schrecken verbreitet. Einem Gameplay, dass seit Jahren gleich bleibt, sich aber doch immer wieder verändert. Einer Musik, die zum träumen schön ist. Einer Welt, die einen in seinen Bann zieht. Eine Geschichte, die einfach legendär ist. Ich würde gerne nächste Woche meine Erlebnisse zum neusten Zelda Spiel mit euch teilen, leider habe ich aber keine Version vorliegen, sodass ich gleichzeitig mit allen anderen am 18.11. dazu kommen werde, das Spiel zu spielen. Freu ich mich? Absolut. Immerhin ist es ein neuer Zelda Teil.
Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit.

Sonntag, 6. November 2011

Countdown to Skyward Sword: The Wind Waker


2000, die Menschheit hatte die Y2K Katastrophe knapp überstanden, der Mond in Majora's Mask ist auch nicht abgestürzt und Nintendo würde langsam aber sicher den N64 ruhen lassen müssen. Zwar kam mit besagtem Majora's Mask nochmal ein Knaller auf den Markt, aber so langsam war seine Zeit rum. Der Nachfolger musste her und auf der hauseigenen Messe namens SpaceWorld wurde der Nintendo GameCube vorgestellt. Mit dabei ein Trailer, der einige neue Spiele Highlights zeigen sollte, u.a. das hier:



Der Jubel in der Fangemeinde war groß. Das erste Zelda für den Gamecube sollte, rein vom optischen her, noch mehr in Richtung Realismus gehen und einen epischen Kampf zwischen Link und Ganondorf beinhalten, wann auch immer dieses Aufeinandertreffen stattfinden sollte. In den nächsten Monaten wurde, besonders im immer wichtiger werdenen Internet, jede noch so kleine Bildeinstellung analysiert, der Hype bis zum äußersten getrieben und auf der SpaceWorld 2001 zeigte Nintendo den neusten Trailer des GameCube Zeldas:



Es war die Musik, es war die grüne Kleidung des Helden, es war der gleiche Name, der gleiche Entwickler, nur plötzlich war The Legend of Zelda ein...Cartoon?
Der Aufschrei innerhalb der Zelda Community war gewaltig und nicht wirklich positiv. Zelda wurde zu "Celda", handelte es sich hier um den Cel-Shading Look, der um die Jahrtausendwende gewisse Popularität gewann, die Grafik wurde verteufelt und der größte Kritikpunkt war der, dass Link, der im 2000er Trailer ein junger Erwachsener einen imposanten Schwertkampf gegen seinen Erzrivalen bestreitet, nun ein Kind ist, der in einem Zeichentrickspiel die humoristische Seite bedient. Diese Vorwürfe waren sicherlich nicht von der Hand zu weisen und auch ich war damals nicht wirklich begeistert von diesem Stilbruch, im Nachhinein war alle Aufregung umsonst. Warum das so war, möchte ich nachfolgend beschreiben, im Blick zurück auf The Legend of Zelda: The Wind Waker.

Fangen wir, wie so häufig, mit der Story an und man höre und staune, Link schläft! Schon wieder. Und als wenn das nicht schlimm genug wäre, verschläft der junge Mann seinen eigenen Geburtstag! Und wer weiß, wäre seine Schwester Aril nicht gewesen, vielleicht hätte er den ganzen Tag geschlafen. So erfreut er sich aber über das Geschenk seiner Schwester, ein Fernrohr, mit dem er auch promt etwas ungewöhnliches sieht: ein riesengroßer Vogel verschläppt ein junges Mädchen und wird dabei von einem Piratenschiff verfolgt und getroffen. Der Vogel lässt das Mädchen fallen, Link eilt zur Hilfe und muss nachfolgend mit ansehen, wie seine Schwester vom Vogel entführt wird. Ehrensache, dass der Bruder die Schwester retten will und so nimmt Tetra, ihres Zeichens Kapitänin der Piratenschiffs, Link mit auf die Reise in die verwunschene Bastion, in der der Vogel mehrere Mädchen entführt hat. Der Rettungsversuch scheitert, weil der große Vogel auf einen Mann in schwarzer Kleidung gehorcht, und Link findet sich auf dem Meer wieder. Hier wird er glücklicherweise von roten Leuenkönig, einem sprechendem Boot, gerettet, über den Mann in schwarz namens Ganondorf aufgeklärt, dessen Bannzauber von vor mehreren hundert Jahren nun versagt haben muss, und nun soll Link ebendiesen zu Fall bringen. Dazu bedarf es dreier heiligen Kugeln, um Zugang zum versunkenen Hyrule zu erlangen, um dort in Besitz des mächtigen Master-Schwerts zu gelangen, mit dem Link den Bannzauber gegen Ganondorf wieder aktivieren soll. Auf geht sie, die Schiffsfahrt in ein großes Abenteuer.

Schifffahrt? Boote? Piraten? Versunken? Wie passt das alles mit dem Hyrule zusammen, welches man aus den vorherigen Teilen kennt? Nun, Hyrule als solches gibt es nicht mehr, sondern ist nur noch lose durch mehrere kleine und große Inseln zusammen gehalten. Dementsprechen muss Link mit dem roten Leuenkönig von Insel zu Insel segeln, um weiterzukommen. Das ist auch ein großer Spaß, denn man kann sich, im wahrsten Sinne des Wortes, mal ein wenig treiben lassen, den Tag und Nacht-Wechsel verfolgen oder die Umgebung erkunden, um die vielen kleinen Nebensquests zu finden und zu bestehen. Hier und da finden sich auch feindliche Schiffe oder ein Händler wieder, sodass es niemals komplett langweilig wird. Aber wer segeln will, braucht auch Rückenwind. Damit man diesen auch immer hat, bekommt Link den Taktstock des Windes, der die Windrichtung beeinflussen kann. Später im Spiel ist es auch möglich, sich per Wirbelwind zu "teleportieren", damit es nicht all zu lange dauert, um von Insel A nach Insel B zu kommen. Gleichzeitig ist dies aber auch der größte Kritikpunkt, den ich bezüglich Wind Waker habe: die Schifffahrt im letzten Drittel des Spiels. Um nicht unnötig zu spoilern, aber hier ist es von nöten, die acht Teile des Triforce wieder zu finden. Dies mag eine kleine Anlehnung an das Original Zelda vom NES sein, nur war die Suche damals weitaus actionlastiger als es bei The Wind Waker der Fall ist. Link und der Leuenkönig müssen den kompletten Ozean abklappern, um die acht Teile zu finden und anschließend bergen. Die Suche wird durch Schatzkarten zwar erleichtert, allerdings muss man diese erst käuflich erwerben und diese sind nicht gerade billig. Und wenn der Geldsack Links vorher noch nicht von euch erweitert wurde, muss man sich zwischendurch noch auf eine der Inseln begeben, Feinde besiegen, Gras mähen, Töpfe zerstören, um irgendwie an Rubine zu kommen, diese dann wieder für die Karten ausgeben und dann den Schatz bergen, bis alle acht Teile zusammen sind. Das kann echt lange dauern und echt nervig sein, wenn man weiß, dass kurz darauf das Spiel seinen Höhepunkt im Kampf gegen Ganondorf findet. Was Nintendo sich dabei gedacht hat, bleibt mir bis heute verborgen.

Den bis zu diesem Zeitpunkt, und der Endkampf danach, sind die eines Zeldas würdig. Sofern man es mit dem N64-Controller vergleichen kann, ist die Steuerung ziemlich unangetastet geblieben und Link steuert sich wie aus einem Guß. Neu dabei ist allerdings die frei einstellbare Kamera, die der C-Cursor möglich gemacht hat. Dies ist besonders in den kleinen, aber feinen Stealth Passagen von Nöten, damit Link nicht entdeckt wird, weiß aber auch auf hoher See zu gefallen, um sich einfach mal umzuschauen. Die Musik, die seit diesem Teil von einer Disc kommt, kommt nochmals ein wenig epochaler daher, als es noch beim N64 der Fall war, zumal sich viele bekannte Melodien aus den Vorgängern in den neuen Songs verstecken oder neu interpretiert werden. Der Soundtrack jedenfalls ist, wie nicht anders zu erwarten war, ein Meisterwerk und über jeden Zweifel erhaben.

Doch wieso dann der große Wirbel, wenn es sich doch wie ein Zelda anfühlt und sich wie ein Zelda anhört? Wie oben beschrieben, der Grafikstil war nicht jedermanns Sache. Viel zu sehr hatte man sich auf den wirklich edel aussehenden Trailer der Erstankündigung fixiert und gefreut, als das man plötzlich diesen "Kinderkram" willkommen heißen konnte oder wollte. Da half es auch wenig, dass Videospiel Redakteure die komplett gegensätzige Meinung hatten, das Spiel lobten und ihm auch auf der E3 bescheinigten, dass das Spiel große Klasse ist. Bis zum Release blieb ein großer Teil kritisch. Diese Kritik sollte sich aber recht schnell in Luft auflösen, denn das wiederholt tadellose Gameplay wusste genau, wo man die Kritiker packen kann und dies war eben via Gameplay. Hier erlaubte sich Nintendo keinerlei "Aussetzer" und blieb sich treu. Das Grafik Experiment wusste letztenendes doch zu überzeugen, denn wenn man ehrlich ist, so ist The Wind Waker auch heute noch eins der schönsten Zelda Spiele. Der Comic Look ist, logischerweise, zeitloser als die Grafik eines Ocarinas of Time, das bei all seiner Klasse heute schon deutlich zu spüren bekommt, dass der Zahn der Zeit grafisch an ihm genagt hat. Auch die Mimik und Gestik wirkt heute noch sehr sympathisch und passend zum Spiel, gerade weil auch ein wenig Komik hinzu genommen werden konnte. Wenn Link vom Piratenschiff aus einer Kanone Richtung "verwunschene Bastion" geschossen wird, ist das in diesem Kontext um einiges glaubhafter, als wenn Link in einem "realen" Spiel das selbe erlebt hätte.

Die Zweifel konnten also durchaus aus dem Weg geräumt werden, zumal es bei The Legend of Zelda: The Wind Waker meinen aller liebsten Magic Moment innerhalb der Zelda Serie, wenn nicht sogar der bisherigen Spielewelt, gibt: wenn Link erstmals das versunkene Hyrule betritt, steht die Welt still. Im wahrsten Sinne des Wortes. Die Stadt ist in ihrem letzten Moment komplett "versteinert" worden und nichts bewegt sich mehr und alles, was stehen geblieben ist, ist in schwarz-weiß-grau gehalten. Nur Link kann sich, in Farbe, frei bewegen, um das Master-Schwert zu holen. Das mag unspektakulär klingen, wenn man es nur liest, aber Zelda war schon immer eine Serie, die sehr mit Emotionen arbeitet. Wer diese Stelle spielt, sich von der Geschichte mitnehmen lässt und um die Wichtigkeit Bescheid weiß, der bekommt hier einen Moment geliefert, den man nie wieder vergessen wird. Vielleicht ist er auch deswegen so unvergesslich, weil er, im Gegensatz zu vielen anderen Spielen, die ihre großen Momente mit großen Explosionen und gewaltiger Musik unterlegen, vergleichsweise leise und spartanisch daher kommt. Mich jedenfalls haut er immer wieder auf's Neue um und auch wenn die Reihe viele dieser magischen Momente zu bieten hat, das schwarz-weiß-graue Hyrule ist tief in meinem Videospielherzen verankert.

Zusammenfassend kann man also über den GameCube Ableger der Zelda Serie sagen, dass er, wenn man sich auf ihn einlässt und die Cel-Shading Grafik als nicht störend empfindet, ein Zelda bekommt, wie man es erwartet. Tolle Rätsel, tolle Geschichte, fantastische Musik und ja, auch die Grafik ist mehr als nur schön anzusehen. Wenn etwas stört, dann ist es die Triforce-Suche kurz vor Schluß, der Rest, und das ist nicht wenig, ist einfach Zel-tastisch.

Und somit biegen wir auf die letzten zwölf Tage bis zum Release von Skyward Sword ein. Heißt im Umkehrschluß, dass wir noch einen Sonntag haben, an dem wir ein weiteren Zelda beleuchten können, und dieses kam für gleich zwei Konsolen auf den Markt: The Legend of Zelda: Twilight Princess.