Sonntag, 13. November 2011

Countdown to Skyward Sword: Twilight Princess


Im Jahre 2004 hatte Nintendo eine, na, sagen wir, durchwachsene Zeit. Der GameCube schlug nicht so ein, wie man es sich erhofft hatte, sodass der Game Boy Advance die Kohlen aus dem Feuer holen musste, bevor der Nintendo DS auf den Markt kam. Auf der E3 Pressekonferenz stellte Nintendo also aller Hand Dinge vor, die in den nächsten Monaten das Geschäft vorran treiben sollten, nur um am Ende mit der Überraschung eines neuen Zelda Teils aufwarten zu können. Die Freude war, na, sagen wir, recht groß.

Bis heute habe ich eine ähnliche Reaktion nie wieder auf einer Pressekonferenz gesehen oder gehört und sie gehört definitiv zu einem meiner Lieblingsmomente in der Geschichte Nintendos. Gänsehaut. Bis das Spiel allerdings rauskommen sollte, sollte es noch über zwei Jahre dauern, was unter anderem mit der neusten Nintendo Konsole Wii zu tun hatte. Nachdem Nintendo bemerkt hatte, dass sie ja noch einen großen Launch-Titel brauchten, machten sie einfach The Legend of Zelda: Twilight Princess, wie der neuste Sprößling der Serie heißen sollte, zu eben diesen großen Titel, der zu Beginn einer jeden Konsole steht. Für den Gamecube sollte das Spiel aber immer noch erscheinen, sodass es erstmals zwei Versionen des gleichen Zelda Abenteuers für zwei unterschiedliche Nintendo Konsolen gibt. Neben kleinen Unterschieden wie der Knopfbelegung ist das Spiel für die Wii komplett gespiegelt worden. Plötzlich ist Link Rechtshänder, damit der Wii-Spieler mit der rechten Hand die WiiMote schwingen kann.

Der bisher letzte für eine Heimkonsolte erschienene Zelda Teil startet diesmal ganz unverhofft, denn Link schläft...NICHT! Viel mehr ist er im Dorf Ordon ein Jugendlicher, der im Dorf auf einer Ranch arbeitet und den Auftrag bekommt, zusammen mit seinem Pferd Epona eine Lieferung zum Schloß Hyrules zu bringen. Bevor er zu dieser Reise antritt, erledigt er noch kleinere Arbeiten im Dorf (die dazu dienen, die Steuerung des Spiels zu verstehen), und just in dem Moment, in dem er aufbrechen soll, bricht die Hölle über das Dorf aus. Monster überfallen das Dorf und entführen vor den hilflosen Augen der Eltern die Kinder des Dorfes. Link wird ko geschlagen und wacht plötzlich einer Schattenwelt auf, die nur so vor Dunkelheit strotzt. Doch damit nicht genug, verwandelt er sich in einen Wolf und wird gefangen genommen. Ein Wesen namens Midna befreit ihn aus dieser Lage und bringt den Wolf Link zu Prinzessin Zelda, die Link eröffnet, dass Hyrule vom bösen Zanto, dem König der Schattenwelt, eingenommen wurde und bittet Link um dessen Hilfe, da er, anders als die anderen Bewohner Hyrules, nicht in Geistergestalt in der Schattenwelt lebt, sondern sich in ihr als Wolf bewegen kann. Link kann der Prinzessin den Wunsch nicht abschlagen und so begibt er sich in das bisher größte Abenteuer der Zelda Geschichte.

Da es sich um den neusten Teil handelt, wurde die Grafik natürlich noch einmal erheblich aufpoliert. Zur Überraschung vieler wurde hier abermals ein neuer Look verwendet, nachdem der Vorgänger The Wind Waker mit Cel-Shading Optik daher kam, welcher, wie besprochen, das Zelda-Lager in zwei Teile teilte. Der "erwachsenere" Link, der seit der SpaceWorld 2000 so sehr herbei gesehnt wurde, kam endlich zum Einsatz und sah auch richtig gut aus. Wer die technischen Daten der Wii kennt, weiß, dass sie, im Vergleich zu anderen aktuellen Konsolen, durchaus abgeschlagen daher kommen. Und wenn man sich den Titel, der nun mittlerweile fünf Jahre auf dem Buckel hat, ansieht und ihn immer noch für einen der schönsten Titel der aktuellen Nintendo Generation hält, dann weiß man nicht unbedingt, ob das nun für das Spiel oder gegen die Power der Konsolte spricht. Ich jedenfalls finde die Grafik immer noch passabel, wenn es auch gegen Spiele der HD-Konsolen natürlich hinterher hinkt. Zum Glück kommt es darauf zwar nicht an, soll und darf aber nicht unerwähnt bleiben. Die Grafik sorgt allerdings für ordentlich Atmosphäre. Es ist also kein Wunder, dass man bis heute vom düstersten Teil der Serie spricht. Gerade die Schattenwelt wirkt in sich geschlossen beklemmend und der Drang, hier die Sonne wieder reinzulassen, macht das ganze zu einem besonderen Erlebnis. Aber auch die normale Welt Hyrules wirkt in sich stimmig und es ist ein Genuß, in sie einzutauchen. Das Dorf im Wald, in dem alles startet, ist so friedlich und so normal, wie ein kleines Dorf im Wald nur sein kann. Die große Stadt von Hyrule wirkt durch die vielen Menschen sehr lebhaft und einladend, der See und die Berglandschaft haben ihren ganz eigenen Flair und das im späteren Spielverlauf nochmal wichtiger werdene Schattenreich besticht einfach mit großartigen Grafikspielereien. Leider hat Nintendo es an dieser Stelle verpasst, dass Schattenreich, welches in den ersten Fotos zu sehen war, durchgängig so zu erhalten. War es im Anfangsstadium der Entwicklung in schwarz-weiß gehalten, ist es nun "nur" noch eine dunklere Farbversion von Hyrule und seiner Umgebung. Verschmerzbar, aber schade.

Gar nicht schade ist der Umfang des Spiels. Wer damals bei Ocarina of Time beim ersten Betreten der Steppe Hyrules aus dem Staunen nicht rausgekommen ist, so wie ich, der wird von Twilight Princess komplett umgepustet. Die komplette Steppe aus Ocarina of Time ist quasi nur ein Teilbereich bei Twilight Princess. Das ist so groß, dass man zu Fuß ohne sein Pferd Epona längere Zeit unterwegs ist, um von A nach B zu kommen. Zum Glück sattelt Link also wieder auf und kann diesmal sogar richtig mit dem Schwert von Epona aus Feinde angreifen. Das wirkt besonders toll, wenn man ein richtiges Duell bestreitet und Gegner aus dem Sattel holen muss, damit diese von ihrem Pferd runterfallen. Sowas war bisher bei noch keinem Zelda gegeben und macht auch weiterhin großen Spaß. Auch spaßig ist die Tatsache, dass man nun mit Link gleichzeitig laufen und das Schwert schwingen kann und dieser danach keine kleine Pause einlegt. Die Kämpfe werden so viel dynamischer und das kommt dem Gameplay nur zu gute. Wie aus Ocarina of Time schon bekannt, belegt man auf einem Knopf eine andere Waffe wie Pfeil und Bogen, Bummerang oder, meine neue Lieblingswaffe, den doppelten Enterhaken. Wie Spiderman konnte man sich an gewissen Stellen im Spiel von Punkt zu Punkt durch die Luft hangeln. Großer Spaß für Zwischendurch. Ebenfalls ein großer Spaß waren die Dungeons und auch meine neuen Lieblingsfeinde der Serie, die Shadow Beasts. Leider waren sie recht selten und irgendwie auch zu schnell besiegt, aber die Viecher haben einem echt Angst gemacht, weil sie unheimlich bedrohlich wirkten. Gegen einen weiteren Auftritt in einem zukünftigen Spiel hätte ich nichts einzuwenden. Großartig auch der finale Kampf gegen Ganondorf, der sich über fünf Stufen zieht, inklusive einer Verwandlung seinerseits in den Dämonen Ganon, einem Kampf auf den Pferden und einem finalen Schwertkampf auf Leben und Tod. Wer hier am Ende nur noch wenige Herzen und keine Feen mehr in der Hinterhand hat, weiß, wie nervenzerfetzend das sein kann und wie groß die Erleichterung ist, wenn man es gepackt hat.

Twilight Princess machte also verdammt viel richtig und es war ein Zelda, wie man es sich wünschte: größer, geschmeidiger, schöner, erwachsener, schneller, mit noch mehr Blick für die Geschichte, einem guten Soundtrack...einfach ein Spiel, was man gespielt haben muss, um zu wissen, wie gut es ist und welches die hohen Erwartungen der Fans, die damals dem ersten Trailer bejubelt haben, zum großen Teil stand halten konnte.

Zurückblickend bleibt mir zu sagen, dass es mir sehr, sehr viel Spaß gemacht hat, die ganzen "alten" Zelda noch einmal zu spielen und zu erleben, was für eine großartige Serie Shigeru Miyamoto für Nintendo und uns Spieler geschaffen hat. Mit einem Helden, der zwar seit Anbeginn der Zeit verschläft, aber durch seine ruhige Art klaren Kopf behält und weiß, wie die Welt zu retten ist. Mit einer Prinzessin, die zwar in Not gerät, aber so gut es geht zu helfen versucht. Mit einem Bösewicht, der Angst und Schrecken verbreitet. Einem Gameplay, dass seit Jahren gleich bleibt, sich aber doch immer wieder verändert. Einer Musik, die zum träumen schön ist. Einer Welt, die einen in seinen Bann zieht. Eine Geschichte, die einfach legendär ist. Ich würde gerne nächste Woche meine Erlebnisse zum neusten Zelda Spiel mit euch teilen, leider habe ich aber keine Version vorliegen, sodass ich gleichzeitig mit allen anderen am 18.11. dazu kommen werde, das Spiel zu spielen. Freu ich mich? Absolut. Immerhin ist es ein neuer Zelda Teil.
Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit.

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